Hauptphoto: Sarema Musajewa
Sarema Musajewa, die Mutter der Aktivisten Abubakar und Ibrahim Jangulbajew, wurde heute in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny zu 5,5 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht befand sie des Betrugs und des Angriffs auf einen Polizeibeamten für schuldig. Menschenrechtsaktivisten sehen das Urteil als politisch motiviert an.
Im vergangenen Januar drangen tschetschenische Sicherheitskräfte in die Wohnung der Familie in Nischni Nowgorod ein und entführten Musajewa nach Tschetschenien. Die tschetschenischen Behörden sind der Ansicht, dass Musajewas Söhne und ihr Ehemann mit der Anti-Kadyrow-Bewegung verbunden sind.
Heute wurden Musajewas Anwalt Alexander Nemow und die Journalistin Elena Milaschina in Tschetschenien auf dem Weg zum Prozess gegen Sarema Musajewa grausam angegriffen.
Nemow und Milaschina wurden geschlagen, ihnen wurde eine Pistole an den Kopf gehalten und sie wurden mit dem Tod bedroht. Außerdem erinnerten die Angreifer den Anwalt und die Journalistin an ihre Aktivitäten und sagten, sie seien „gewarnt“ worden. Nun wurden die Verletzten ins Krankenhaus in Beslan gebracht: Elena hat gebrochene Finger und verliert immer wieder das Bewusstsein, Alexander hat eine Stichwunde und kann kaum sprechen.
Bilder: SOTA, Komitee gegen Folter/Juri Babinets
